Dienstag, 31. Juli 2012

Log 4: Von Wesen und Monstern

Seestern Patrick?                                                         Foto: Schwebeteilchen

Unter der Wasseroberfläche kämpfen viele bunte Wesen und kleine Monster um ihr Überleben. Die lustigsten, seltsamsten und schönsten stelle ich hier vor. Jedes dieser Tiere ist ein Überlebenskünstler.

Der Seestern

Der Seestern liebt die Dunkelheit der Nacht und ist dann im Riff meistens auf dem Sand oder an Korallenblöcken unterwegs. Sollte er im Kampf einen seiner fünf Arme verlieren, so wächst dieser wieder nach.

Der Clownfisch

Klein, aber mutig: der Clownfisch     Foto: Schwebeteilchen
 Der Clownfisch hat Karriere gemacht. Seit „Findet Nemo“ kennt ihn jedes Kind. Sein zu Hause ist die Seeanemone. In ihr lebt er - und zwar in Symbiose. Und das funktioniert so: Die Tentakel einer Seeanemone sind giftig. Berührt sie ein Fisch, so wird er gelähmt. Nur der Clownfisch ist immun gegen dieses Gift. Er lebt im Schutz der Anemone und verteidigt sein zu Hause vehement: Kommt ihm ein Taucher zu nahe, dann nimmt der Clownfisch seinen Mut zusammen und schwimmt - ohne zu Zögern - direkt auf seine Maske zu, reißt drohend sein Maul auf und schüttelt mit dem Kopf.



Der Steinfisch

Schlechte Laune?                 Foto: STeilchen


Der Steinfisch ist ein müder Geselle. Eigentlich hat er gar keine Lust aufs Schwimmen. Die meiste Zeit seines Lebens verbringt er im Sand. Dort versteckt er sich und hält nach Beute Ausschau. Reglos sitzt er so stundenlang und wartet auf seine Lieblingsspeise: kleine Fischer und Krebse. Nicht nur in den Augen anderer Fische sieht er aus wie ein Stein. Auch der Mensch kann ihn nur schwer erkennen, so gut ist seine Tarnung. Der Steinfisch zählt außerdem zu den gefährlichsten Tieren der Welt: In seinen Flossen sitzen giftige Drüsen und Stacheln. Kommt ein Fisch oder Mensch mit ihnen in Berührung, ist der Schmerz unerträglich und kann auch für den Menschen tödlich enden.


Bald steht hier noch mehr.

Log 3: Zeit zum Aufwachen!

Auch Delfine sind in Gefahr                                     Foto: Schwebeteilchen

Erstens: Im Jahr 2050 sind alle Fischbestände vernichtet, wenn wir so wie bisher weiter fischen.

Zweitens: 30 Prozent der Riffe sind bereits verschwunden.

Drittens: Die Arten sterben tausend mal schneller, als es die Natur vorgsehen hat.

Viertens: Der Mensch zerstört den Kreislauf des Lebens im Wasser.

Fünftens: Wir müssen den Reichtum der Meere wertschätzen.

Sechstens: Alles auf der Erde ist miteinander verbunden.

Siebtens: Wir müssen verantwortungsvolle Verbraucher werden.


Quelle: Home

Montag, 30. Juli 2012

Log 2: Über dieses Blog und mich


Ring aus Luft, der zur Wasseroberfläche treibt         Foto: Schwebeteilchen

„Eine Pause an der Oberfläche – was ist schon dabei?“, werdet ihr Euch vielleicht fragen. Recht habt ihr. Interessant wird die Oberflächenpause erst, wenn man davor tauchen war. Denn während jedes Tauchgangs sammelt sich im Körper eines Tauchers Stickstoff an. Diesen Stickstoff nimmt der Taucher mit jedem Atemzug seiner Luft aus der Pressluftflasche auf. Kommt der Taucher aus dem Wasser, atmet er den Stickstoff, der sich in seinem Körper angesammelt hat, langsam wieder ab. Bei der Oberflächenpause handelt es sich in der Tauchersprache also um die Zeit, zwischen zwei Tauchgängen, die der Taucher an der Oberfläche verbringt.

Haben Pause: Pressluftflaschen                Foto: STeilchen
Viele Taucher machen in der Zeit ein Nickerchen oder legen sich aufs Sonnendeck. Kluge Taucher dagegen bleiben im Schatten, trinken viel Wasser, sprechen über ihren letzten Tauchgang und schlagen das Fischbestimmungsbuch auf. Darin suchen sie nach den Namen der Fische, die ihnen gerade im Wasser begegnet sind. Zum Beispiel: Rotfeuerfische, Falterfische, Nacktschnecken, Anemonenfische oder Blaupunktrochen. Fast jeder Taucher besitzt außerdem ein Logbuch. Darin trägt er den Namens des Tauchplatzes, die Länge, Tiefe und besonderen Erlebnisse jedes Tauchgangs ein. Manche Taucher wollen sich auch die Sichtverhältnisse merken. Sie schreiben dann zum Beispiel 5 bis 15 Meter. War die Sicht besonders schlecht, dann haben wahrscheinlich viele Schwebeteilchen im Wasser ihr Unwesen getrieben.

Schwebeteilchen – darunter versteht man aufgewirbelten Sand, kleine Algen oder Plankton, das sich mit der Strömung mitbewegt und so das Meer bereist. Treibt viel Plankton im Wasser, ist das ein gutes Zeichen. Denn viel Plankton bedeutet viele Nährstoffe. Und auf die sind die großen Fische scharf. Zum Beispiel Manta Rochen oder Walhaie. Und wiederum jeder Taucher ist scharf darauf, einem dieser Tiere zu begegnen.

Als Schwebeteilchen möchte ich Euch mitnehmen auf eine Reise durch die Unterwasserwelt. Und in der Oberflächenpause sprechen wir dann über die Abenteuer, die wir unter Wasser erlebt haben.

Zurück an der Oberfläche                            Foto: STeilchen
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Mittwoch, 25. Juli 2012

Log 1: Meine Inspiration für dieses Blog

Blick nach oben: Optimisten sind gefragt               Foto: Schwebeteilchen

 "Es ist zu spät, um Pessimist zu sein." Das ist das Fazit von Regisseur Yann Arthus-Bertrand, mit dem er seinen Dokumentarfilm "Home" beendet. Dieses Zitat hat meine Sicht auf die Dinge verändert. Doch da gibt es noch etwas, das mein Leben verändert hat: Mein erster Blick unter die Wasseroberfläche im Sommer 2008. In diesem Jahr habe ich eine neue Welt für mich entdeckt: die Unterwasserwelt des Roten Meeres. Unter der Oberfläche des Wassers habe ich mich auf die Reise zu einem für mich neuen und unbekannten Planeten gemacht. Seine Wesen, Formen und Farben haben mich fasziniert.

Von diesem ersten Tauchgang an wusste ich: Ich muss wieder dort runter. Im Frühjahr 2009 tauchte ich das nächste Mal ab. Dieses Mal lernte ich die Unterwasserwelt der Similan Inseln im Indischen Ozean kennen. Nach dieser Reise stand mein Entschluss fest: Ich möchte die Lebewesen des Wassers richtig kennenlernen. Im Herbst 2009 packte ich gemeinsam mit meinem Freund meine Koffer und machte mich auf die Reise nach Khao Lak in Thailand. Anderthalb Jahre sollten daraus werden. Die meiste Zeit davon verbrachte ich als Tauchlehrerin unter der Wasseroberfläche, erst des Indischen Ozeans und später des Roten Meeres. In dieser Zeit habe ich die Riffe zu meinem neuen zu Hause gemacht, bin Barrakudas und Haien begegnet oder bin mit Mantarochen getaucht. Aber ich habe auch begriffen, wie verletzlich die Welt dort unten ist. Sie ist in Gefahr. Und das ist das Traurige: Wir – die Menschen – bringen diese Welt in Gefahr. Durch jede Plastikflasche, die wir unachtsam ins Wasser fallen lassen, durch jeden unbedachten Flossenschlag eines Tauchers, mit dem er ein Stück Koralle abbricht, und durch jeden Fischer, der einen Hai wegen seiner Flossen fängt, fint und wieder über Bord wirft, und durch die riesigen Fischtrawler, die auf unseren Meeren unterwegs sind.

Leben im Riff              Foto: Schwebeteilchen
 "Es gibt etwas, für das es sich lohnt, zu kämpfen." Auch das sagt Yann Arthus-Bertrand am Ende seiner Dokumentation „Home“. Und genau darum soll es in diesem Blog gehen: Ich möchte all Euch Nichtschwimmern zeigen, dass es sich lohnt, für die Unterwasserwelt zu kämpfen! Kommt mit und werft mit mir einen Blick in dieses unbekannte Universum – und lasst Euch verzaubern von den Farben und Formen. Ich werde Euch zeigen, welche liebenswerten Kreaturen sich unter der Wasseroberfläche verstecken. Und wenn ihr das nächste Mal ans Meer reist, dann denkt am mich und diesen Blog – und sammelt jede Plastiktüte, jede Zigarettenkippe, die ihr am Strand findet, auf. Denn sie könnte am Ende im Magen einer Meeresschildkröte landen.

Geschichten aus der Unterwasserwelt